Praktisches Üben am realen Objekt

In den vergangenen Wochen hatten die Helferinnen und Helfer des unsers Ortsverbands mehrmals die Möglichkeit, praktische Übungen an einem Abbruchhaus durchzuführen. Hier konnte beispielsweise trainiert werden, Personen mit Hilfe eines Leiterhebels, gebaut aus einer Leiter, einigen Leinen und einer Bergetrage aus dem oberen Stockwerk durch ein Fenster zu retten.
Oder einen Decken- oder Wanddurchbruch herzustellen, durch den die Rettung erfolgen kann, wenn ein Fenster als Option nicht zur Verfügung steht. Generell macht die Ausbildung der Gesteinsbearbeitung viel mehr Spaß, wenn dabei an einer realen Wand gearbeitet werden kann, als wenn die gleiche Technik an einem Stück Beton im Hof der THW-Unterkunft geübt wird.
Auch der Umgang mit neuen Geräten wie dem Drucklufterzeuger wird viel motivierter trainiert, wenn mit dem angeschlossenen Gesteinsbohrhammer ein alter Schornstein zertrümmert werden kann, von dem zum Schluss nur ein Gesteinshaufen übrig ist. Die dabei erlernten Fähigkeiten werden häufiger benötigt, als viele es erwarten: nach Gasexplosionen wie in diesem Jahr in Stuttgart, nach Erdbeben wie zuletzt in der Türkei oder auch nach einem Flutereignis wie im Ahrtal.
Für die Führungskräfte ergab sich dabei mehrfach die Möglichkeit die Erkundung eines unbekannten Szenarios und die daraus folgende Einsatzplanung für die Einsatzkräfte zu trainieren. Auch die Einsatzmöglichkeiten unseres Teleskopladers konnten am Abbruchhaus in Situationen geübt werden, wie sie beim Einsatz im Ahrtal oder bei den Brandeinsätzen in den vergangenen Jahren immer wieder vorgekommen waren. Zum Beispiel die Wand eines Gebäudes niederzulegen, ohne sich dabei selbst zu gefährden. Es ist für die Einsatzkräfte sehr wichtig diese Abläufe immer wieder zu erproben, um für den Einsatzfall gerüstet zu sein.
Wir bedanken uns daher bei allen, die uns das Üben an diesem Abbruchhaus ermöglicht haben: dem Eigentümer, den Organisatoren der Übungen und bei den Nachbarn, die unsere zum Teil sehr lauten Tätigkeiten auch zu späterer Abendstunde freundlich toleriert haben.