18.03.2017, von jk

Erdbeben mit Gasexplosion setzten der Rheinebene zu

THW Wiesloch-Walldorf übt das Szenario in Neustadt a.d.W.

Die Fachgruppe Räumen des THW OV Wiesloch-Walldorf hatte an vergangen Wochenende während der turnusmäßigen Samstagsausbildung einige „schwere“ Aufgaben übertragen bekommen.

Bereits am Vorabend reisten die Räumgruppe und einige Helfer der Bergungsgruppen des OV an, um das Übungsgelände entsprechend zu präparieren. Für die Rettungs- und Bergungsausbildung mussten insgesamt 6 Übungspuppen auf dem Gelände und dem Trümmerhaus versteckt werden. Danach wurde ein der Lager- und Übernachtungsplatz für die anwesenden Helfer eingerichtet, wobei hier schon für die Mitgereisten die erste Ausbildung im provisorischen Camp-Bau stattfand. Im Ernstfall muss jede Einheit innerhalb 24 Stunden so ein Lager aufbauen können. Nachdem dann auch die Schlafplätze eingerichtet waren, klang der Abend in kleiner gemütlicher Runde am Lagerfeuer aus. In der Nacht setzte das Wetter, mit Wind und Regen, die Helfer und Material etwas zu.Nach einem schnellen Kaffee am Morgen und dem Eintreffen der restlichen Mannschaft konnte die Übung beginnen.

 

Ein Erdbeben in der Rheinebne mit klassischen Folgen war das Szenario der Ausbildungsübung.

Für die Räumgruppe bestand die Aufgabe darin, einen Weg für schwere Rettungsfahrzeuge zu einem Trümmerhaus anzulegen. Hierzu wurde die Wegtrasse mittels Fluchtstäben abgesteckt, Hindernisse markiert und der Räumgeräte/-Teleskopladereinsatz vorbereitet. 

Die Herausforderung für die Räumer bestand darin, einen Erdwall abzutragen und den anzulegenden Weg vor und nach dem Wall entsprechend befahrbar auszulegen. Dazu musste Erdmaterial von dem Wall in diverse Gräben und Löcher auf dem geplanten Weg verfüllt werden. Danach stand noch ein Planum des Weges an.

Die Aufgabe der 1. und 2. Bergungsgruppe bestand darin, das nach Gasexplosion beschädigte Gebäude zu durchforsten und alle sechs Dummys sicher und strukturiert aus ihrer Lage zu befreien. Zuerst wurde von der 2. Bergung eine Erkundung durchgeführt, während die 1. Bergung Maßnahmen zum Eindringen und Retten Vorbereiteten. Nach einer halben Stunde war die 2. Bergung im Gebäude und dabei die Verletzten zu betreuen. Nach und nach wurden dann die Verletzten je nach Dringlichkeit gerettet. So musste ein Kind aus dem zweiten Obergeschoss vor einem leichtverletzten Erwachsenen aus dem ersten Obergeschoss gerettet werden. Die Dummys mit einem Gewicht von 60-80 Kg trugen zur Realität der Übung bei. Zwei Übungspuppen waren hinter gemauerten Wänden versteckt und diese mussten vor den Maßnahmen zur Rettung erst mittels Aufbrechhammer beseitigt werden. Mit vier Mann konnten dann die Personen aus dem unteren Geschoss erst durch einen Deckendurchbruch, danach mittels Schiefer Ebene und Leiterhebel aus dem Gefahrenbereich transportiert werden.

Hauptaugenmerk waren einerseits die Kommunikation zwischen den einzelnen Bergungsgruppen und andererseits die schmerzfreie Rettung der Personen aus dem unwegsamen Gelände. Beide Gruppen haben eine schnelle und koordinierte Lösung der Aufgabe abgegeben und am Ende des Tages, das nach so einem schlechten Wetter verdreckte Material, gesäubert und ordnungsgemäß wieder verstaut. Es war ein anstrengender Tag für alle, jedoch sind wir im OV Wiesloch-Walldorf für die nächste Katastrophe bereit.

Nach erfolgreicher Ausführung, bekam die Räumgruppe eine weiter Einsatzauftrag. Durch die Erkundung der Bergungsgruppe wurde eine von einem Strommast erschlagene Person aufgefunden. Mit dem schwerem Räumgerät musste nun die Räumgruppe diese Person bergen, benutzt wurde dafür das Anbaugerät des Teleskopladers. Von der 4in1-Schaufel wechselte man auf den Kranhaken, um dann mit Anschlagketten diese Last von der Person anzuheben. Besonderes Augenmerk wurde auf die Lasteinleitung in die Kettenstränge gelegt, damit hier auch entsprechend gleichmäßige Belastungen auftreten. Nach dem Anheben des Strommastes durch den Teleskoplader konnte die Person geborgen werden. Die Bergungsgruppen übernahmen nach Rettung mehrerer Verschütteter auch den Abtransport dieser Personen. 

 

Nach erfolgreicher Arbeit aller Einheiten wurde durch die Fachgruppe Räumen das Übungsgelände wieder in seien Urzustand versetzt, dabei fand dann noch ein Räumgerätefahrer-Casting statt, an der jeder der Anwesenden Helfer mit LKW-Führerschein teilnehmen konnte. Die Fachgruppe sucht derzeit nach weiteren qualifizierten Helfern, die sich als Räumgerätefahrer und/oder eben auch LKW-Fahrer in der Fachgruppe engagieren möchten. Einige Talente haben sich gezeigt, sodass es zu einem Recall kommen wird. 

Im gesamten war es, trotz schlechtem Wetter, eine gelungene Ausbildung. Helferschaft und Führungskräfte waren allesamt zufrieden und können sich auf eine Fortsetzung im nächsten Quartal freuen.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: